Veränderung der Biodiversität in Europa – Säugetiere

Biodiversität in Europa

Europas Biodiversität hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Hier lernt ihr, inwiefern sich diese Veränderungen erkennbar machen, wie es überhaupt dazu kam und zeigen euch diese Veränderungen anhand von Wölfen.

 

Was heißt Biodiversität überhaupt?

Doch zuerst klären wir die Frage, was Biodiversität überhaupt ist. Grundsätzlich ist die Biodiversität die Vielfalt aller Tiere und Pflanzen auf unserem Planeten. Sie beinhaltet die Vielfalt der Arten (Artenvielfalt), die Vielfalt innerhalb der Arten (genetische Vielfalt) sowie die Vielfalt der Lebensräume und Ökosysteme auf der Erde.

Veränderung der Biodiversität

Die Biodiversität nimmt immer mehr ab und das so stark wie noch nie. Seit der Geschichte der Menschheit gab es noch nie einen so starken Rückgang der Biodiversität wie in den letzten Jahren. Dabei ist unser dicht besiedeltes Europa besonders stark betroffen. Allein zwischen 2015 und 2020 sind hier 36 Arten ausgestorben. Statistisch sind das mehr als 7 Arten jedes Jahr! Außerdem sind von insgesamt 15.600 europäischen Arten knapp ein Fünftel bereits vom Aussterben bedroht.

Folgen der Veränderung

Forscher sagen, dass dieses Artensterben für die Menschheit eine ebenso große Bedrohung wie der Klimawandel darstellt. Dazu kommt, dass diese beiden Probleme eng miteinander zusammenhängen.
Ökosysteme sind sehr komplex. Jede Art in ihnen hat ihre eigene Rolle und Funktion. Wenn eine einzige Art ausstirbt, können diese Funktionen oft von anderen Arten im Ökosystem übernommen werden. Problematisch wird es allerdings, wenn mehrere oder hochspezialisierte Arten aus dem Ökosystem verschwinden. Dadurch kommt das Ökosystem aus dem Gleichgewicht, was zu noch mehr Artensterben führt. Irgendwann kommt es dann zum sogenannten „Kollaps“ eines oder mehrerer Ökosystemen. Ein Beispiel für kollabierte Ökosysteme sind viele unserer deutschen Wälder. Auch, wenn sie noch einen wirtschaftlichen Zweck haben, erfüllen sie schon lange nicht mehr ihre Funktion zur Klimaregulierung, Wasserspeicherung oder Biodiversität so, wie naturnahe Wälder es tun.

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Aller europäischen Arten sind vom Aussterben bedroht

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Aller europäischer Säugetiere sind vom Aussterben bebroht

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Aller europäischer Pflanzen sind vom Aussterben bedroht

Gründe der Veränderung

Doch woran liegt es, dass gerade momentan so viele Arten in Europa aussterben? Grundsätzlich liegt das an verschieden Faktoren, wobei der Mensch allerdings den größten Einfluss hat. Hier seht ihr die 3 Hauptgründe der Veränderung:

Eingriff in Lebensräume

Der Mensch hat in den letzten Jahrzehnten stark in die Lebensräume aller möglichen Säugetiere eingegriffen. Er hat Flächen zubetoniert, um Straßen und Gebäude zu bauen, Wälder redodet, um Landwirtschaft zu betreiben und Ökosysteme zerstört, um an deren Stelle Infrastruktur, Siedlungen und Gewerbegebiete zu erbauen. Allein seit 1992 hat sich die Fläche der städtischen Gebiete in Europa verdoppelt. Das führt dazu, dass sowohl Tiere als auch Planzen aus ihrem natürlichen Lebensraum vertrieben werden und sich neu an ein fremdes Ökosystem anpassen müssen. Stark spezialisierten Arten fällt dies besonders schwer, weshalb sie das höchste Risiko haben, sich durch eine Umsiedlung nicht anpassen zu können und dadurch auszusterben.

Menschengemachter Klimawandel

Der Klimawandel und die Veränderung der Biodiversität gehen Hand in Hand. Er trägt dazu bei, dass noch mehr Arten ihren natürlichen Lebensraum verlieren, was zu noch weniger CO2- Speicherung führt und dadurch das Artensterben nur noch weiter verstärkt. Es ist also unverzichtbar, sowohl etwas gegen die Klimakrise, als auch gegen die Biodiversitätskrise zu machen, um beides unter Kontrolle zu bekommen. Auch die Forscherin Biber-Freudenberger sagte:

„Wir kriegen keinen echten Klimaschutz hin, wenn wir nicht auch die Biodiversität schützen.“

Invasive Arten

Invasive Arten sind Tiere oder Planzen, die meistens durch den Menschen aus ihrem natürlichen Ökosystem in ein neues gebracht wurden. Diese haben in ihrem neuen Lebensraum kaum natürlichen Feinde und können sich so uneingeschränkt fortpflanzen. Das stellt ein großes Problem für heimische Arten dar, welche im Gegensatz zu den investiven Arten Fressfeinde haben und sich somit nicht endlos Vermehren können. Dadurch und durch die Konkurrenz um Nahrung kommt es oft dazu, dass heimische Arten von invasiven verdrängt werden. Ein weiteres Problem investiver Arten ist, dass sie Krankheiten übertragen können und das sowohl auf Pflanzen und Tiere als auch auf den Menschen. Ein Beispiel hierfür ist der Signalkrebs als Überträger der Krebspest oder die Tiger-Mücke als Überträger von Krankheiten speziell auf den Menschen.

 

 

 

 

 

Der Wolf in Europa

Aufgrund der Jagd auf Wölfe hat sich nach Mitte des 19. Jahrhunderts die Population der Eurasischen Wölfe drastisch reduziert. In Westeuropa und Skandinavien gab es sie gar nicht mehr. Doch durch bestimmte Maßnahmen, die ergriffen wurden, leben heute wieder etwa 12.000 Wölfe in Europa. In diesem Beitrag geht es um generelle Informationen über den Europäischen Grauwolf, die Geschichte des Wolfes in Europa und was getan wird, um den Wolf zu schützen.

Wolf in Europa

Die Zahlen der Wölfe in Europa steigen. Obwohl sie in vielen Teilen Europas über 150 Jahre ausgerottet waren, finden viele Wölfe ihren Weg zurück nach Mitteleuropa.
Sie wurden als Gefahr für Mensch und Tier gesehen und so durch Jagd oder auch durch Autounfälle umgebracht.
In anderen Teilen Europas waren sie jedoch nie weg.
Im Osten und Süden Europas lebten sie oft in weniger von Menschen
besiedelten Gebieten und wurden so nicht gefährdet.
Heutzutage werden sie in ganz Europa geschützt und vermehrten sich in den letzten 20 Jahren auf etwa 12.000 Tiere in 10 verschiedenen Populationen.
Im nächsten Teil möchte ich den in Deutschland am weitesten verbreiteten Wolf etwas genauer vorstellen.

Steckbrief

Der Europäische Grauwolf

Lateinischer Name: Canis lupus lupus
Familie: Canidae (Hundeartige)
Größe: bis zu 80 cm Schulterhöhe und bis zu 140 cm Länge inkl. Schwanz
Fellfarbe: grau und braun
Besondere Merkmale:
– dunkler Sattelfleck
– heller Schnauzenbereich
– dreieckige Ohren

Die Paarungszeit der Wölfe befindet sich im Zeitraum zwischen Februar und März. Sie haben eine Tragezeit von neun Monaten, nach der sie meist vier bis sechs Welpen gebären. Diese Welpen sind nach 22 Monaten geschlechtsreif. Wölfe leben in Rudeln zusammen, welche sie nach durchschnittlich zwei bis drei Jahren verlassen, um sich einen neuen Partner zu suchen. Sie legen dabei Strecken bis zu 1000 Kilometern zurück.

Maßnahmen

Die EU hat einen Schutzstatus für die Wölfe beschlossen, welcher besagt, dass diese nur unter bestimmten Bedingungen getötet werden dürfen. Dieser Schutzstatus könnte sich jedoch ändern, denn die EU hat im letzten Jahr nach Erfahrungen von Bürgern gefragt und wenn diese stark negativ auffallen könnte das auch Auswirkungen für den Wolf haben.

Zukunft

Die Zukunft des Wolfes sieht also gut aus. Viele Menschen haben jedoch immer noch Angst vor dem Wolf. Jedoch sollte man beachten, dass der Wolf den Kontakt mit Menschen generell meidet und sogar seine Aktivität in die Nacht verlagert.
In Zukunft werden sich die Wölfe voraussichtlich weiter vermehren und in weiten Teilen Europas verteilen, und durch die getroffenen Maßnahmen wird es hoffentlich nicht zu einem Aussterben der Wölfe kommen.

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