Hadi und Jan Ole
• Was unterrichten Sie?
Ich bin seit dem Jahr 2016 an der Lornsenschule und unterrichte die Fächer Deutsch und Wirtschaft/Politik. Außerdem biete ich zwei WPUs an, und zwar die digitale Schülerzeitung und die Zukunftswerkstatt.
• Wie kamen Sie darauf, Lehramt zu studieren?
Also es ist nicht so, dass für mich schon immer feststand, dass ich auf jeden Fall Lehrer werden möchte. Nach dem Abitur hatte ich unterschiedliche Ideen, was ich werden möchte. Tatsächlich war ich erst einmal im Ausland und bin ich dann über die Fächer gegangen, die mich interessiert haben (Deutsch, Wirtschaft und Politik). Ich habe auf Lehramt studiert, weil ich mir das grundsätzlich ganz gut vorstellen konnte. Mittlerweile bin ich aber absolut überzeugt, den richtigen Beruf für mich gewählt zu haben.
• Welche Hobbys haben Sie?
Ich mach gerne viel Sport und vor allem spiele ich sehr gerne Tennis.
• Würden Sie es empfehlen Lehramt zu studieren?
Grundsätzlich schon. Wenn man Lust hat, mit jungen Menschen zu arbeiten und ganz gut mit Stress umgehen kann, kann es ein ganz toller Beruf sein. Aber wenn man den Beruf nur wählt, weil man denkt, dass es viele Ferien gibt, dann auf jeden Fall nicht.
• Wenn Sie kein Lehrer geworden wären, was wären sie jetzt?
Ich war mir nachdem Abitur gar nicht sicher, was ich machen möchte. Ich hatte mir auch überlegt, Medizin zu studieren, und könnte mir auch ganz gut vorstellen, heute in dem Bereich zu arbeiten. Ich habe mir das Medizinstudium damals nach meinem Abi aber nicht ganz zugetraut. Heute denke ich aber anders darüber. Manchmal denke ich heute auch, dass ich gerne etwas Handwerkliches machen würde, Tischler zum Beispiel.
• Wofür setzen sie sich persönlich ein?
Ich versuche meinen Mitmenschen offen zu begegnen und ein Ohr dafür zu haben, was ihnen wichtig ist. In der Schule versuche ich, den jungen Menschen, mit denen ich arbeite, die Möglichkeit zu geben, sich selbst zu verwirklichen, eigene Interessen zu entwickeln und selbstbewusst dafür einzutreten. Daher finde ich es auch wichtig, dass es in der Schule nicht immer nur um Noten geht.
• Ein Ziel, was sie noch in ihrem Leben erreichen möchten?
Ich bin kein Mensch, der 5 oder 10 Jahre in die Zukunft plant. Ich lasse vieles lieber so auf mich zukommen und suche mir immer neue Herausforderungen. Ganz konkret fällt mir aber gerade tatsächlich nichts ein.
• Was kriegen die Schüler nicht mit?
Ich glaube, dass vielen Schülerinnen und Schülern nicht ganz klar ist, dass ein Großteil der Arbeit einer Lehrkraft nicht das Unterrichten ausmacht, sondern das, was drum herum passiert. Ich glaube, das kriegen Schülerinnen und Schüler nicht immer mit. Das verstehen ich aber auch.
• Wenn sie die Möglichkeit hätten, was würden Sie am Schulsystem ändern?
Ich würde es gut finden, wenn man die Stunden- und Fächerzahl für die Schülerinnen und Schüler ein bisschen reduzieren könnte. Ihr solltet etwas mehr Möglichkeiten bekommen, eigene Schwerpunkte zu setzen. Dass man manchmal vier oder fünf verschiedene Fächer an einem Tag hat, ist in meinen Augen nicht sinnvoll. Da sollte man sich lieber länger und intensiver mit einem Thema befassen können. Ich hätte auch sehr gerne mehr bewertungsfreie Räume, das heißt, dass Schülerinnen und Schüler auch die Möglichkeit haben, an Projekten zu arbeiten, auf die sie Lust haben, mit einem Ziel, das nicht nur darin besteht, gute Noten zu bekommen. Das würde ich super finden, wenn die Schule sich da ein bisschen öffnen könnte.
• Haben Lehrer Lieblingsschüler?
Ich glaube schon, dass es einfach Menschen gibt, mit denen man besser arbeiten kann. Aber ich glaube nicht, dass es so ist, wie ihr vielleicht denkt, dass die Lehrkräfte Noten verschenken, weil sie einen Schüler besonders mögen, oder dass eine Schülerin schlechte Noten bekommt, nur weil der Lehrer sie nicht besonders gern hat. Ich denke, mit der Bewertung hat das nichts zu tun. Aber natürlich gibt es Schüler, die einen besonders beeindrucken mit dem, was sie können, und das muss nicht unbedingt das sein, was sie im Unterricht oder in Klassenarbeiten zeigen.