
Hadi Abdul, Jan Günter
Im Gazastreifen hat sich in den letzten Monaten die Lage dramatisch verschärft.
Am 18. März hat Israel den Waffenstillstand gebrochen und mit einem massiven Luftangriff begonnen. Bei diesen Luftangriffen sind ungefähr 400 Zivilisten allein am ersten Tag getötet worden. Außerdem wurden seit Anfang März alle Hilfslieferungen vollständig blockiert. Erst Mitte Mai wurden wieder erste Hilfslieferungen zugelassen, diese sind jedoch völlig unzureichend, um den Bedarf der Bevölkerung zu decken. Die Vereinten Nationen warnen, dass bis zu 14.000 Säuglinge innerhalb von 48 Stunden sterben könnten, wenn keine ausreichende Hilfe eintrifft.
Dadurch wächst die internationale Kritik an Israels Vorgehen. Der britische Außenminister David Lammy kündigte Sanktionen gegen hochrangige israelische Beamte an, da er die israelische Offensive als „monströs“ bezeichnete. Auch Kanada und Frankreich ergreifen ähnliche Maßnahmen, und die EU prüft derzeit eine Aussetzung des Assoziierungsabkommens mit Israel. Trotz dessen hält Premierminister Benjamin Netanjahu an der Offensive fest und kündigte an, dass er die gesamte Kontrolle über den Gazastreifen übernehmen möchte.
Die Zahl der Todesopfer im Gazastreifen seit Oktober 2023 wird auf über 53.000 geschätzt, wobei ein Großteil davon Kinder und Frauen sind. Die Vereinten Nationen sprechen von möglichen Kriegsverbrechen und fordern eine sofortige Beendigung der Gewalt.

