Insektenvielfalt in Europa: die unsichtbaren Helden unseres Ökosystems

Insektenvielfalt in Europa: die unsichtbaren Helden unseres Ökosystems

Wir Menschen brauchen die Insekten mehr als die Insekten uns brauchen. Denn ohne Insekten wäre unser Planet wohl unbewohnbar. Das ist wie fast in jedem anderen Bereich der Biologie und Natur eben auch hier so. Wir tun gut daran schnell zu handeln und sehr viel respektvoller mit unserer Umwelt und der Natur umzugehen.

Einführung

Wem ist das nicht bereits aufgefallen – immer weniger Insekten bleiben an Windschutzscheiben von Autos kleben oder surren kaum noch um die Straßenlaternen. In den letzten 20 Jahren hat die Zahl der Insekten dramatisch abgenommen. Laut einer britischen Studie (siehe Spiegelquelle) in den letzten 20 Jahren gar um 60 %. Bei der Studie wurden tote Insekten auf Autoplaketten im 2 Jahresintervall (2019-2021) gezählt – das sogenannte „Windschutzscheibenphänomen“. Die Studie erfolgte über eine App mit einem integrierten „Splatometer“ – einer Art Schablone die darin klebende Insekten nach bestimmten Kilometern zählt, die bereits erhobenen Daten von 2004 vergleichen. Das Ergebnis ist besorgniserregend! Natürlich können statistische Verzerrungen noch nicht vollständig ausgeschlossen werden und weitere Tests und Messungen sind mit Sicherheit notwendig. Die unterschiedlichen Studien bieten immer nur viele Puzzleteile, um ein vollständiges Bild zu erhalten. Gerade beim Messen von Insekten wäre alles andere illusorisch. Und dennoch! Andere europäische Studien haben bedauerlicherweise ähnliche Ergebnisse. Eine dänische Studie beispielsweise hat im Zeitraum zwischen 1997 – 2017 gar einen dramatischen Rückgang von 80 % ihrer Fluginsekten gemessen. Ebenso eine Krefelder Studie, die über fast 30 Jahre lang ebenfalls massive Rückgänge (in Deutschland um 75%) nachweisen konnte. Inzwischen hat auch ein Forscherteam der Technischen Universität München das dramatische Insektensterben ebenfalls bestätigt. Auch das Deutsche Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung der Universität Leipzig und der Martin-Luther-Universität Halle Wittenberg kommen zu ähnlichen Ergebnissen. Die Zahl der Untersuchungen ließe sich ewig fortsetzen. Bereits 1976 gab es Untersuchungen über das Insektensterben und umfasst fast 3000 Beobachtungen. Aber so wie die in den 80er Jahren das Waldsterben in Deutschland bei Manchen nur ein müdes Lächeln auslöste und „Die Grünen“ erst noch um ihre Anerkennung kämpfen mussten, so muss es auch beim Thema Insektensterben wohl erst viertel vor Zwölf sein bevor wir Menschen reagieren. Es bleibt also eine erschreckende Tatsache, dass die Anzahl wichtiger Insekten pro Jahrzehnt deutlich abnimmt. Und noch Mal zur Erinnerung: Wir Menschen brauchen die Insekten mehr als die Insekten uns brauchen. Und dennoch gibt es immer noch keinen ausreichenden Schutz für Insekten europaweit.

Falter, Quelle: Pixabay Pezibear

Was sind überhaupt Insekten?

Mit geschätzt über 1 Millionen beschriebener Arten sind Insekten wohl die mit Abstand größte Tierklasse der Welt. Alleine in Deutschland leben circa 30000 verschiedene Insektenarten.

Honigbiene, Quelle: Pixabay Kollinger

Insektenvielfalt und Artenreichtum

Die Insektenwelt ist ein beeindruckend vielfältiges Reich, das von winzigen Ameisen bis zu farbenprächtigen Schmetterlingen und von bestäubenden Bienen bis zu krabbelnden Käfern reicht. Die Zahl der bekannten Insektenarten übersteigt eine Million weltweit, Schätzungen gehen davon aus, dass es noch viele unentdeckte Arten gibt. Diese Vielfalt ist nicht nur faszinierend, sondern auch von entscheidender Bedeutung für das Funktionieren der Natur.

Honigbienen, Quelle: Pixabay Rabenspiegel

Warum ist diese Vielfalt entscheidend für das ökologische Gleichgewicht und die Biodiversität?

Bestäubung von Pflanzen

Viele Insekten, insbesondere Bienen, Schmetterlinge und Käfer, spielen eine zentrale Rolle bei der Bestäubung von Blütenpflanzen. Dieser Prozess ist entscheidend für die Fortpflanzung vieler Pflanzenarten, die für die menschliche Ernährung von großer Bedeutung sind. Einige der bekanntesten Bestäuber sind Bienen, Schmetterlinge und Käfer. Diese Insekten spielen eine entscheidende Rolle bei der Übertragung von Pollen zwischen Blütenpflanzen. Die Bestäubung ist ein kritischer Prozess für die Fortpflanzung vieler Pflanzenarten, einschließlich zahlreicher Nutzpflanzen. Etwa 80% der weltweiten Pflanzen sind auf die Bestäubung durch Tiere angewiesen.

Nahrungsketten/-netze für andere Lebewesen

Insekten dienen als Nahrungsquelle für eine Vielzahl von Tieren, darunter Vögel, Reptilien, Säugetiere, Amphibien und andere Insekten. Der Verlust von Insekten würde daher die Nahrungsketten in Ökosystemen erheblich beeinträchtigen und kann weitreichende Auswirkungen auf die gesamte Nahrungskette haben. Insekten sind wie die Schlüsselkomponente von Nahrungsketten und -netzen in verschiedenen Lebensräumen, an deren Ende nicht zuletzt der Mensch steht.

Zersetzung und Recycling organischer Materialien

Einige Insekten wie Käfer und Aasfresser spielen eine entscheidende Rolle bei der Zersetzung von organischem Material. Sie sind also für die Zersetzung von abgestorbenen Pflanzen und Tieren verantwortlich. Sie helfen, tote Pflanzen- und Tierreste abzubauen und tragen so zum Recycling von Nährstoffen im Ökosystem bei. Durch ihre Aktivität wird organisches Material in wertvolle Nährstoffe umgewandelt, die wieder in den Boden gelangen. Dieser Prozess ist entscheidend für den Kreislauf von Nährstoffen im Ökosystem.

Kontrolle von Schädlingen

Raubinsekten wie Marienkäfer und Raubwanzen tragen zur natürlichen Schädlingsbekämpfung bei, indem sie Populationen von schädlichen Insekten regulieren. Ihr Vorhandensein hilft, die Ausbreitung von Schädlingen zu kontrollieren und trägt dazu bei, das ökologische Gleichgewicht in landwirtschaftlichen Systemen aufrechtzuerhalten. Denn die Notwendigkeit für den Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft wird so reduziert.

Genetische Vielfalt

Jede Insektenart repräsentiert eine einzigartige genetische Ressource. Die genetische Vielfalt innerhalb der Insektenpopulationen ist wichtig für die Anpassungsfähigkeit an veränderte Umweltbedingungen und kann bei der Bewältigung von Krankheiten und anderen Herausforderungen eine Rolle spielen.

Insgesamt ist die Vielfalt der Insekten ein grundlegendes Element für das reibungslose Funktionieren der Natur. Der Verlust dieser Vielfalt könnte erhebliche Auswirkungen auf die Ökosysteme und die Biodiversität haben, mit potenziellen negativen Folgen für die menschliche Gesundheit und das Wohlbefinden. Ganz nebenbei sind Insekten rein ästhetisch wundervolle und faszinierende Lebewesen. Der Schutz und die Erhaltung der Insektenvielfalt ist von entscheidender Bedeutung für die Aufrechterhaltung eines gesunden, funktionierenden Planeten.

Landschaft, Quelle: Pixabay AlainAudet

Rolle der Insekten im Ökosystem

Insekten erfüllen eine Vielzahl von entscheidenden ökologischen Funktionen, die von grundlegender Bedeutung für die Stabilität und das Gleichgewicht von Ökosystemen sind. Ihre einzigartigen Anpassungen und Verhaltensweisen ermöglichen es ihnen, verschiedene ökologische Nischen zu besetzen und eine Vielzahl von Dienstleistungen für die Umwelt zu erbringen. Weiterführend wären Beispiele:

Räuber-Beute-Beziehungen

Insekten sind nicht nur Opfer, sondern auch Räuber. Raubinsekten wie Marienkäfer, Spinnen und Raubwanzen regulieren die Populationen von schädlichen Insekten, indem sie sich von ihnen ernähren. Diese räuberischen Interaktionen helfen, das Gleichgewicht in Ökosystemen aufrechtzuerhalten.

Bodenbelüftung und -struktur

Grabende Insekten wie Ameisen und Termiten tragen zur Belüftung und Strukturierung des Bodens bei. Ihre Aktivitäten fördern die Durchlässigkeit des Bodens für Wasser und Luft, was wiederum das Pflanzenwachstum und die Bodengesundheit unterstützt.

Bestandteil der Biodiversität und Ökosystemstabilität

Die Vielfalt der Insektenarten trägt zur Gesamtbiodiversität eines stabilen Ökosystems bei. Diese Vielfalt fördert die Anpassungsfähigkeit des Ökosystems an Veränderungen. Durch unterschiedliche ökologische Nischen und Funktionen tragen sie dazu bei, dass Ökosysteme widerstandsfähiger gegenüber Veränderungen und Störungen sind.

Ameisen auf Holz, Quelle: Pixabay Tworkowsky

Insgesamt sind Insekten unverzichtbare Akteure im Theater der Natur. Ihre ökologischen Funktionen reichen weit über ihre sichtbare Präsenz hinaus und beeinflussen die Gesundheit und das Gleichgewicht der Ökosysteme, in denen sie existieren. Ein Verständnis und Schutz der Rolle von Insekten ist daher von entscheidender Bedeutung für den Erhalt der globalen Biodiversität und die Stabilität der Umwelt.

Ökonomische Bedeutung von Insekten

1. Ökonomische Vorteile von Insekten in der Landwirtschaft:

Es kann nicht oft genug gesagt werden! Bestäubung von Nutzpflanzen

Viele Nutzpflanzen sind auf Bestäubung durch Insekten angewiesen, um Früchte und Samen zu produzieren. Bienen sind dabei besonders bedeutsame Bestäuber. Obstbäume, Beerensträucher, Nüsse und verschiedene Gemüsesorten profitieren stark von der Bestäubung durch Insekten.

Erhöhte Ernteerträge

Eine effektive Bestäubung führt zu einer höheren Qualität und Quantität der Ernte. Landwirte, die Bienenvölker in ihre Plantagen oder Felder integrieren, können oft erheblich höhere Erträge erzielen, was direkt zur Wirtschaftlichkeit ihrer Betriebe beiträgt.

Vielfalt der Bestäuberarten

Verschiedene Insektenarten bestäuben unterschiedliche Pflanzenarten. Diese Vielfalt an Bestäubern kann dazu beitragen, die Stabilität von Agrarökosystemen zu fördern und die Abhängigkeit von einer einzelnen Bestäuberart zu verringern.

2. Negative wirtschaftliche Auswirkungen durch den Rückgang von Insektenpopulationen:

Verhinderte Bestäubungsdienstleistungen

Ein Rückgang der Insektenpopulationen, insbesondere von Bienen, kann zu verminderter Bestäubung führen. Dies wiederum kann zu niedrigeren Ernteerträgen und einer geringeren Qualität der landwirtschaftlichen Produkte führen.

Erhöht die Kosten für Bestäubungsdienstleistungen

Landwirte könnten gezwungen sein, auf alternative Bestäubungsmethoden wie den Einsatz von Honigbienen oder sogar Handbestäubung umzusteigen. Diese Maßnahmen können mit zusätzlichen Kosten verbunden sein, die nicht zuletzt die Wirtschaftlichkeit der Landwirtschaft beeinträchtigen.

Rückgang der Biodiversität

Ein Verlust an Insektenvielfalt kann zu einem Ungleichgewicht in Agrarökosystemen führen. Dies kann zu einem Anstieg von Schädlingen führen, da natürliche Feinde, die normalerweise die Schädlingspopulationen regulieren, fehlen.

Auswirkungen auf die Tierproduktion

Insekten spielen auch eine Rolle in der Futterkette für Nutztiere. Ein Rückgang der Insektenpopulationen könnte daher indirekt die Verfügbarkeit von Futter für Nutztiere beeinträchtigen.

Auswirkungen auf die globale Nahrungsmittelproduktion

Da die globale Landwirtschaft stark vernetzt ist, könnten lokale Rückgänge bei der Bestäubung von Pflanzen weitreichende Auswirkungen auf die globale Nahrungsmittelproduktion haben und Preisschwankungen auf dem Weltmarkt verursachen.

Insgesamt verdeutlichen diese Aspekte die weitreichenden wirtschaftlichen und ökologischen Konsequenzen des Rückgangs von Insektenpopulationen. Der Schutz der Insektenvielfalt ist somit nicht nur für die Umwelt, sondern auch für die wirtschaftliche Nachhaltigkeit der Landwirtschaft von entscheidender Bedeutung.

Bedrohungen für Insekten

Bedrohungen für Insekten nehmen immer weiter zu. Viele Probleme sind miteinander verknüpft. Die Lösung erfordert daher eine zukunftsorientierte Herangehensweise, die den Einsatz von Pestiziden überdenkt, den Lebensraum schützt, sich dem Klimawandel anpasst und Lichtverschmutzung reduziert.

 

Schottergarten, Quelle: Wikipedia BBirke CC BY-SA 4.0

Bedrohungen für Insekten: Hauptursachen und Beispiele

Einsatz von Pestiziden

Problem: Der weit verbreitete Einsatz von Pestiziden, insbesondere von Neonicotinoiden Insektiziden, hat nachweislich negative Auswirkungen auf Insekten, insbesondere auf Bestäuber wie Bienen und Schmetterlinge.

Beispiel: Studien zeigen, dass Neonicotinoide Pestizide die Fortpflanzungsfähigkeit von Bienen beeinträchtigen und zu einem Rückgang der Bienenvölker führen können. Dies hat direkte Auswirkungen auf die Bestäubung von Nutzpflanzen und somit auf die landwirtschaftliche Produktion.

Lebensraumverlust und Fragmentierung

Problem: Die Umwandlung von natürlichen Lebensräumen in landwirtschaftlich genutzte Flächen, städtische Gebiete oder industrielle Zonen führt zu Lebensraumverlust und Fragmentierung, was die Überlebensfähigkeit von Insektenpopulationen beeinträchtigt.

Beispiel: Der Schwund natürlicher Lebensräume für Schmetterlinge in Europa hat zu einem Rückgang der Artenvielfalt und der Populationsdichte geführt. Fragmentierte Lebensräume erschweren die Wanderung und den Austausch von Populationen, was zu genetischer Verarmung führen kann.

Klimawandel

Problem: Der Klimawandel beeinflusst die Verbreitung von Insektenarten, ihre Lebenszyklen und ihre Wechselwirkungen mit Pflanzen. Temperaturanstiege und veränderte Niederschlagsmuster können die Verfügbarkeit von Nahrung und Lebensraum beeinträchtigen.

Beispiel: Insekten, die auf spezifische Klimabedingungen angewiesen sind, können durch den Klimawandel aus ihren optimalen Lebensräumen verdrängt werden. Dies betrifft beispielsweise Schmetterlingsarten, deren Verbreitungsgebiete sich verschieben.

Lichtverschmutzung

Problem: Künstliche Beleuchtung in städtischen Gebieten führt zu Lichtverschmutzung, die das Verhalten von nachtaktiven Insekten beeinträchtigt. Sie können desorientiert werden, ihre Fortpflanzungszyklen stören und ihre Nahrungssuche erschweren.

Beispiel: Nachtaktive Bestäuber wie Motten werden von Straßenlaternen angezogen und verbringen unnötig viel Energie in der Nähe von Lichtquellen, anstatt in ihrer normalen Aktivität. Dies kann zu einem Rückgang ihrer Populationszahlen führen.

Hierzu eine spezifische Fallstudie zum Bienensterben in Nordamerika

In Nordamerika hat das Bienensterben in den letzten Jahren alarmierende Ausmaße angenommen. Der Einsatz von Neonicotinoiden Pestiziden, zusammen mit Lebensraumverlust durch den Ausbau von Monokulturen und der Zerstörung natürlicher Lebensräume, hat zu einem dramatischen Rückgang der Bienenpopulationen geführt. Dies hat nicht nur ökologische, sondern auch erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen, da Bienen einen entscheidenden Beitrag zur Bestäubung von Nutzpflanzen leisten. (siehe https://taz.de/Studie-zu-sinkendem-Wildbienenbestand/!5704837/)

Bauer sprüht Pestizid

Herbizid Bauer im Reisfeld, Quelle: Pixabay wuzefe

Globale Auswirkungen und Folgen

Alle diese Faktoren tragen zu einem dramatischen Rückgang der Insekten bei. Die globalen Zusammenhänge zwischen Insekten, Umwelt und menschlichem Wohlbefinden verdeutlichen, dass der Schutz der Insektenvielfalt nicht nur für die Umwelt, sondern auch für die nachhaltige Entwicklung der Menschheit von zentraler Bedeutung ist. Maßnahmen zur Erhaltung der Insektenpopulationen sollten daher eine hohe Priorität in umwelt- und wirtschaftspolitischen Entscheidungen einnehmen. Der Insektenverlust hat globale Auswirkungen und Folgen. Zum einen wird das Gleichgewicht des Ökosystems gestört, durch ihre Schlüsselrolle unseren Planeten bewohnbar zu machen. Denn wie bereits gelernt sind sie an unzähligen, wenn nicht gar an allen ökologischen Prozessen beteiligt, darunter Bestäubung, Zersetzung, Räuber-Beute-Interaktionen und die Aufrechterhaltung von Nahrungsketten. Der Verlust von Insekten wirkt sich unmittelbar auf die Nahrungsketten aus, da sie eine Hauptnahrungsquelle für viele andere Tiere sind. Es gibt kaum eine Nahrungskette an denen Insekten nicht beteiligt sind. Vom Rückgang der Insekten können sich negative Effekte bis zu höheren trophischen Ebenen erstrecken, einschließlich auf Vögel, Säugetiere und natürlich den Menschen. Des Weiteren kann der Rückgang der Bestäuberpopulationen zu erheblichen Ernteeinbußen führen, da Insekten eine wichtige Rolle bei der Bestäubung von Nutzpflanzen spielen. Dies hat direkte Auswirkungen auf die Lebensmittelproduktion, was wiederum die Ernährungssicherheit und die Existenzgrundlage von Landwirten gefährdet. Nicht zu vergessen, trägt der Verlust von Insekten zur Abnahme der Biodiversität bei, da sie einen beträchtlichen Anteil der globalen Artenvielfalt ausmachen. Dies kann zu einem Dominoeffekt resultieren, bei dem der Verlust einer Art zu einem Verlust von Lebensräumen und Nahrung für andere Arten führt. Insekten erbringen, mehr als alle anderen Tiere, eine Vielzahl von Ökosystemdienstleistungen, darunter Bestäubung, Schädlingskontrolle und Nährstoffrecycling. Der Rückgang der Insektenpopulationen gefährdet diese fragilen Dienstleistungen, die für die Aufrechterhaltung gesunder Ökosysteme von entscheidender Bedeutung sind. Es wird also schnell klar, dass ein Insektenrückgang globale ökonomische Auswirkungen hat. Die Beeinträchtigungen der Nahrungsmittelproduktion und der Verlust von Biodiversität können auch erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen haben. Dies betrifft sowohl die Landwirtschaft als auch Sektoren, die von intakten Ökosystemen abhängig sind, wie die pharmazeutische Industrie, die auf Insekten für Medikamentenentwicklungen angewiesen ist. Oft wird vergessen, dass der Verlust von Insekten weiterführend auch die menschliche Gesundheit gefährden kann, da viele Pflanzen, die von Insekten bestäubt werden, einen wesentlichen Beitrag zur menschlichen Ernährung leisten. Somit spielen Insekten insgesamt auch eine wichtige Rolle bei der Kohlenstoffbindung und helfen somit, den Klimawandel abzumildern, indem weniger Kohlenstoffdioxid in die Atmosphäre gelangt.

Tote Biene durch Pestizid, Quelle: Pixabay rostichep

Maßnahmen für die Förderung der Insektenvielfalt

Reduzierung des Pestizideinsatzes

Dazu gehört eine Umstellung auf pestizidfreie oder pestizidarme Anbaumethoden, die Förderung von Fruchtwechsel und der Anbau von insektenfreundlichen Pflanzen zur natürlichen Schädlingsbekämpfung. Chemikalien müssen minimiert und der Erhalt von natürlichen Lebensräumen gefördert werden.

Schaffung von Blühstreifen und Biotopen

Projekte müssen gefördert werden wie die Anlage von Blühstreifen entlang von Feldern und Straßen, sowie die Schaffung von Biotopen in landwirtschaftlichen Gebieten, so beispielsweise Wildblumenwiesen, die Lebensraum und Nahrung für Insekten bieten. Außerdem müssen natürliche Lebensräume wie Hecken und Teiche gefördert werden.

Förderung der Agroforstwirtschaft

Bäume und Sträucher müssen in landwirtschaftliche Flächen integriert werden. Ein Teil hiervon ist das Anlegen von Obst- oder Nussbaumalleen in landwirtschaftlichen Gebieten, um Lebensräume und Nahrung für Insekten zu schaffen.

Ökologische Stadtplanung

Es ist notwendig, dass Stadtplanungskonzepte die Bedürfnisse von Insekten berücksichtigen und den Einsatz von Straßen- und Außenbeleuchtung minimieren. Eine Installation von insektenfreundlicher Straßenbeleuchtung, Förderung von Grünflächen, Gärten und Parks auch in städtischen Gebieten wäre eine Möglichkeit.

Schutz von natürlichen Lebensräumen

In Kanada oder Amerika beispielsweise wurden viele Naturschutzgebiete und Schutzparks geschaffen, die als Rückzugsgebiete für bedrohte Insektenarten dienen. Das sollten wir als Vorbild nehmen!
Für die Wiederherstellung und den Erhalt von natürlichen Ökosystemen, für die Vermeidung von Lebensraumzerstörung durch nachhaltige Forstwirtschaft und Landnutzung.

Bildung und Sensibilisierung

Die Bedeutung von Insekten und anderen Tieren darf kein Tabuthema sein. Bildungsprogramme müssten entwickelt werden, die das Bewusstsein für die Bedeutung von Insekten fördern und die Bevölkerung über insektenfreundliche Praktiken informieren. Das Fängt bereits in Schulen an! Damit bereits Kindern einerseits die Rolle von Insekten in der Natur und andererseits auch praktische Maßnahmen für den Insektenschutz nähergebracht werden. Das könnte beispielsweise durch Schulgärten passieren.

 

Stadtpark, Quelle: Pixabay fotoxronika

Aber nicht nur die großen Sektoren und Institutionen in der Gesellschaft haben Handlungsmöglichkeiten. Wir alle können, wir müssen sogar, individuell helfen! Kleine Veränderungen im Verhalten jedes Einzelnen können in der Summe zu erheblichen positiven Auswirkungen auf Insektenpopulationen führen. Indem wir unsere Lebensgewohnheiten überdenken und insektenfreundliche Praktiken fördern, tragen wir dazu bei, die Vielfalt und das Gleichgewicht der Natur zu schützen. Dazu gehört beispielsweise:

Gärtnern mit natürlichen Pflanzen

Beim Anlegen von Gärten und Balkonpflanzen können insektenfreundliche Pflanzen wie Wildblumen, Lavendel, Sonnenblumen und Schmetterlingsflieder ausgewählt werden. Auch der Einsatz von Pestiziden im Eigengebrauch soll verringert und natürliche Dünger verwendet werden (Kaffeesatz, Eierschalen, Bananenschalen, Kartoffelwasser, die Liste ist lang). Auch auf natürliche Feinde wie Marienkäfer kann zur Schädlingsbekämpfung gesetzt werden.

Bereitstellung von Wasserquellen

Die Bereitstellung flacher Schalen mit Wasser im Garten oder auf dem Balkon, damit Insekten wie Bienen und Schmetterlinge leicht darauf zugreifen können. Dies ist besonders wichtig während trockener Perioden.

Schutz von natürlichen Lebensräumen

Wir alle können uns an Aufforstungsprojekten beteiligen oder in Naturschutzinitiativen engagieren.

Reduzierung von Lichtverschmutzung

Schalten Sie nachts nicht benötigte Außenbeleuchtung aus oder verwenden Sie insektenfreundliche Beleuchtung, die weniger störend für nachtaktive Insekten ist.

Förderung von umweltfreundlicher Landwirtschaft

Unterstützen Sie lokale Bauernmärkte und Bio-Landwirtschaft. Kaufen Sie Produkte aus nachhaltiger Landwirtschaft, um die Nachfrage nach insektenfreundlichen Anbaumethoden zu fördern.

Schulung und Sensibilisierung

Gerade in unserer global vernetzten Welt kann das Wissen über die Bedeutung von Insekten und insektenfreundlichen Praktiken geteilt werden. Auch eine individuelle Weiterbildung aus Eigeninitiative über die Thematik und über aktuelle Entwicklungen ist wichtig.

Bienenfreundliche Bauprojekte unterstützen

Auch durch Spenden oder eigenes Unterstützen von Bauprojekten, die insektenfreundliche Elemente integrieren, wie Gründächer, Bienenhotels und insektenfreundliche Pflanzungen, kann man die Biodiversität schützen, um gemeinsam mit anderen Menschen positive Veränderungen für die Umwelt und Insektenpopulationen zu bewirken.

Wildblumenwiese, Quelle: Pixabay Darkmoon_Art

Diese vielversprechenden Ansätze und positiven Entwicklungen zeigen, dass ein Umdenken und gemeinsame Anstrengungen in verschiedenen Sektoren zu positiven Veränderungen im Insektenschutz führen können. Und es gibt bereits Hoffnungsschimmer im Insektenschutz. Forschungseinrichtungen arbeiten weltweit – auch in Europa – intensiv an nachhaltigen landwirtschaftlichen Ideen, die den Einsatz von Pestiziden minimieren und die Biodiversität fördern. Hierzu gehören Studien zu insektenfreundlichen Anbaumethoden, resistenteren Pflanzensorten und innovativen Schädlingsbekämpfungsansätzen. Auch die Entwicklung und Anwendung von biologischen Schädlingsbekämpfungsmethoden gewinnen immer mehr an Bedeutung. Hierbei werden natürliche Feinde von Schädlingen gezielt eingesetzt, um den Bedarf an chemischen Pestiziden zu reduzieren. In vielen Städten weltweit gibt es vermehrt Initiativen zur Schaffung von urbanem Grün, einschließlich insektenfreundlicher Grünflächen, Gemeinschaftsgärten und Parks. Städte erkennen die Bedeutung von Grünflächen für die Erhaltung der Biodiversität und das Wohlbefinden der Bevölkerung an. Städte und Gemeinden setzen sich vermehrt für den Schutz von nachtaktiven Insekten durch die Reduzierung von Lichtverschmutzung ein. Die Anpassung von Straßenbeleuchtung und die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für dieses Thema gewinnen an Aufmerksamkeit. Viele Länder haben Programme eingeführt, die Landwirte dazu ermutigen, insektenfreundliche Praktiken zu implementieren. Dies kann finanzielle Anreize für blühende Feldränder, Bienenweiden und den Verzicht auf schädliche Pestizide umfassen. Auch sogenannte “Citizen Science-Initiativen”, bei denen Menschen weltweit Daten zu Insektenpopulationen sammeln, tragen dazu bei, ein umfassendes Bild von globalen Insektenbeständen zu erhalten. Solche Projekte ermöglichen es Wissenschaftlern, Muster zu erkennen und gezielte Schutzmaßnahmen zu entwickeln. Die Schaffung und Erweiterung von Naturreservaten sowie die Vernetzung von Biotopen sind entscheidend für den Erhalt von Insektenpopulationen. Initiativen zur Wiederherstellung von Lebensräumen und zur Schaffung von Biotopkorridoren werden verstärkt unterstützt, auch von großen Firmen und Marken. Städte und Unternehmen setzen vermehrt auf Dächerbegrünung, Begrünung von Firmengeländen, Schaffung von Bienenhotels und die Integration von Insektenschutz in Nachhaltigkeitsrichtlinien. Auch in unserer Schule, der Lornsenschule, wächst das Bewusstsein und ganze Unterrichtseinheiten drehen sich um den Erhalt der Biodiversität in Europa. Verschiedene Länder arbeiten international zusammen, um den grenzüberschreitenden Schutz von Insekten zu fördern. Dies beinhaltet den Austausch bewährter Praktiken, die Entwicklung gemeinsamer Standards und die Zusammenarbeit in Forschungsprojekten.

Fazit

Wir Menschen brauchen die Insekten mehr als die Insekten uns brauchen. Denn ohne Insekten wäre unser Planet wohl unbewohnbar. Über 80% der Wildpflanzen sind abhängig von der Bestäubung durch Insekten. Ein Großteil der Vögel ernährt sich hauptsächlich von sechsbeinigen Gliederfüßern. Sie sind essenzieller Bestandteil fast jeder Nahrungskette. Insekten zersetzen zudem Biomasse, verbessern unsere Bodenqualität, reinigen das Wasser und sind auch für das Bestäuben vieler unserer Kulturpflanzen essenziell. All dies hat nicht nur weitreichende Auswirkungen auf das Ökosysteme. Unser Überleben ist ohne Insekten nicht denkbar. Insekten sind systemrelevant. Neben der Reduzierung von Pestiziden in der Landwirtschaft braucht es ebenso eine klare Wende in der Agrarpolitik (Gesetze für den Insektenschutz) – mit anderen Worten brauchen wir Lebensräume für den Insektenschutz z.B. Hecken, artenreiche Wiesen, naturbelassene Knicke, Biotope auf Dächern, in urbanen Räumen Parks und Gärten. Wir alle haben Möglichkeiten zur nachhaltigen Entwicklung beizutragen und das Gleichgewicht wieder herzustellen. 
Die Hoffnung liegt in der Erkenntnis, dass der Schutz der Insektenvielfalt nicht nur möglich ist, sondern auch unerlässlich für die Aufrechterhaltung gesunder Ökosysteme und einer nachhaltigen Zukunft ist.

Marienkäfer, Quelle: Pixabay Pollydot

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