Die „Militante Veganerin“ – Kampf für oder gegen den Veganismus?

Mika Perlick

Die „Militante Veganerin“ Raffaela Raab hat auf Plattformen wie TikTok, Instagram und Twitter mit ihrer kontroversen Art des Aktivismus erhebliche Aufmerksamkeit erregt. Von vielen als „militant“ betrachtet, sorgte sie nicht nur für Zustimmung, sondern auch für harte Gegenkritik mit Äußerungen wie „Solange du nicht vegan lebst, bist du ein*e Tierschänder*in“. Doch was steht mehr im Fokus der Kritik – ihre radikale Herangehensweise oder das Thema Veganismus an sich? Im Verlauf dieses Textes werden verschiedene Aspekte des Veganismus und unterschiedliche Formen des Aktivismus beleuchtet und bewertet. 

Die Rolle von Raffaela Raab 

Die provokativen Aussagen von Raffaela Raab, auch bekannt als die „Militante Veganerin“, mögen auf den ersten Blick polarisierend wirken. Aussagen wie „Lebst du schon vegan statt brutal?“ sollen nicht nur angreifen, sondern auch Raffaela in ihrer Arbeit bestätigen. Dennoch will ich sie in diesem Artikel keinesfalls rechtfertigen oder bestätigen, sondern sie sogar in ihrer Arbeit kritisieren. Das Gleichstellen des Fleischkonsums mit dem Holocaust, wie sie es tat, ist natürlich Quatsch und man sollte besser richtige Aufklärung betreiben, aber sich auch selbst mal informieren, bevor man meint urteilen zu können. Bedenkt man, dass Schlachthöfe, egal ob mit dem Etikett „Freilandhaltung“ oder „Bio“, keinen fröhlichen Anblick bieten und der Einfluss des Menschen den natürlichen Überlebenswillen der Tiere unterbindet – Wäre das z.B. eine Situation, die unter Menschen zweifelsohne als Mord betrachtet werden würde? 

Der Veganismus und seine Definition 

Bevor wir uns tiefer mit Raffaelas Ansätzen auseinandersetzen, werfen wir einen Blick auf die Grundlagen des Veganismus. Im Kern geht es um den Verzicht auf jegliche tierischen Produkte. Im Gegensatz dazu beschränkt sich der Vegetarismus auf den Verzicht von Fleisch, erlaubt jedoch Produkte wie Milch und Eier. Die Begriffe Veganismus und Vegetarismus sind vielen durch die jüngste Medienaufmerksamkeit von Raffaela Raab bekannt geworden. Ihre radikale Art mag persönlich sein, aber einige ihrer Aussagen treffen dennoch den Kern eines wichtigen Themas. 

 

(Screenshot: Instagram, @diemilitanteveganerin)

Die Frage nach der Notwendigkeit des Fleischkonsums 

In der Debatte um Veganismus und Vegetarismus tauchen oft Gegenargumente auf, die den Fleischkonsum rechtfertigen sollen. Doch die Behauptungen wie „Der Löwe isst doch auch sein Fleisch“ oder „Menschen brauchen das zum Überleben“ stehen auf wackeligen Beinen. Im Gegensatz zum Löwen, einem reinen Fleischfresser, sind Menschen Allesfresser und können nicht nur rein vegan überleben, sondern auch gesund leben. Eine informierte und ausgewogene Ernährung macht die vegane Lebensweise durchaus machbar. 

Um den veganen Lebensstil erfolgreich umzusetzen, bieten sich folgende Wege an: 

Pflanzliche Ernährung: Betonung von Gemüse, Obst, Hülsenfrüchten und Getreide. Zahlreiche vegane Alternativen sind auf dem Markt verfügbar. 

Bewusstes Einkaufen: Auswahl von Produkten ohne tierische Bestandteile und Tierversuche. Einige Unternehmen bieten mittlerweile umfassende vegane Optionen an. 

Informationsbeschaffung: Kenntnis der Herkunft von Lebensmitteln und Produkten. Eine bewusste Auswahl unterstützt nachhaltige Praktiken. 

Kochvielfalt: Entdeckung neuer pflanzlicher Rezepte und Experimente mit veganen Alternativen. Die breite Palette pflanzlicher Lebensmittel ermöglicht eine abwechslungsreiche Ernährung. 

Gemeinschaftsbeteiligung: Integration in die wachsende vegane Gemeinschaft. Der Austausch von Erfahrungen und Tipps erleichtert den Übergang zu einem veganen Lebensstil. 

Differenz zwischen Aktivismus und dem generellen Thema 

Insgesamt verdeutlicht die Diskussion um Raffaela Raab und ihren Aktivismus, dass der Veganismus nicht nur aufgrund seiner radikalen Vertreter, sondern auch aufgrund der grundlegenden ethischen Fragen, die er aufwirft, in der öffentlichen Debatte steht. Der Weg zu einer gesunden und nachhaltigen Ernährung mag komplex sein, doch der Diskurs darüber ist ein wichtiger Schritt in Richtung bewussteren Konsums und einer respektvolleren Behandlung von Tieren. Dennoch sollte man bedenken das man Menschen, welche den Fleischkonsum unterstützen, nicht direkt als Tierschänder abzustempeln sind, durch die allgemeine Normalisierung des Konsums in unserer Gesellschafft. Raffaela kämpft teilweise mit ihren Aussagen gegen den Veganismus und es ist anzuregen ihren Aktivismus vom generellen Ansatz zu differenzieren.