
Sommermärchen – Die EM 2024 im Rückblick

Instagram @dfb_team
Mathilda Hirschberg und Mia Merkel
Am 14. Juni 2024 wurde in München die Europameisterschaft eröffnet. „Im Herzen Europas vereint‘‘. Alle fiebern mit, ob im Stadion, beim Public Viewing oder Zuhause. Erleben wir ein erneutes Sommermärchen wie in 2014 oder 2006? Die WM 2014 bleibt in vielen Köpfen als Sommermärchen und Prime time der deutschen Nationalmannschaft zurück. Könnte sich das in der EM 2024 wiederholen? Gleich zu Beginn startete Deutschland im Eröffnungsspiel mit einem knackigen 5:1 gegen Schottland und haute jeden Fan vom Hocker. Damit hat vermutlich niemand gerechnet.
Sommermärchen 2014/2024
10 Jahre später. Ist die deutsche Nationalmannschaft nach dem Triumpf in Brasilien wieder zurück? Vor 10 Jahren gewann Deutschland die Weltmeisterschaft im Maracanã-Stadion von Rio de Janeiro gegen Argentinien. Durch das von Mario Götzke erzielte 1:0 gewann Deutschland seinen 4. Weltmeistertitel. Dieses Jahr hatte Deutschland die Chance nach der WM 2022/23, wo sie in der Vorrunde ausgeschieden sind, sich neu zu beweisen. Zu Anfang taten sie dies auch. Sie haben alle Fans begeistern und überrascht. Am Freitag den 05.07 platzte dann leider schon der Traum im Viertelfinale gegen Spanien.
Das deutsche Aus – Elfmeterskandal im Viertelfinale
Das Viertelfinale am 05.07 sorgte für einen gewaltigen Shitstorm in den Sozialen Medien. Alle Deutschen Fans waren aufgebracht und erschüttert nach dem verlorenen Spiel gegen Spanien. Viele sind der Ansicht, Spanien habe unverdient gewonnen, aber stimmt das? In der 106. Minute schießt Jamal Musiala aufs Spanische Tor, der Ball wird aber vom Spanier Marc Cucurella abgeblockt, jedoch mit der Hand. Schiedsrichter Anthony Taylor lässt aber weiterspielen. Die Proteste der deutschen Spieler sind riesig. Alle fordern ein Elfmeter, denn in der Zeitlupe sieht man klar, wie Cucurellas Hand den Ball berührt, wenn vielleicht auch unabsichtlich. Der Schiedsrichter schaut sich die Szene auch nicht noch einmal an und entscheidet gegen einen Elfmeter. Auch der VAR bleibt stumm. Eine fragwürdige Entscheidung. Ebenfalls fragwürdig ist, dass Anthony Taylor direkt nach dem Spiel das Stadion verlassen hat und keine Interviews geben wollte. Cucurella bricht später sein Schweigen zu dem Handspiel am Sonntag und bestätigt, dass seine Hand den Ball berührt hat. Er selber verstehe, dass es eine fragwürdige Situation ist, aber ist der Meinung, wenn Deutschland gewonnen hätte, hätte niemand darüber gesprochen und wenn die Experten entscheiden, dass es kein Handspiel ist, ist es wohl auch keins. Ist das noch FairPlay von ihm? Das Internet explodiert förmlich aufgrund dieser Entscheidung. Es werden Verschwörungen wie „ Die Spanier haben Taylor gekauft‘‘ auf. Viele deutsche Fans fordern eine Wiederholung der Spieles und sammeln Unterschriften.

Instagram @dfb_team
Was bleibt? – Unterschiedliche Nationen feiern gemeinsam ein Fußballfest
Die EM hat bewiesen: Fußball kann viele Nationen, alle Religionen und Kulturen, alle Menschen unterschiedlicher Herkunft mit ihren individuellen Bedürfnissen und Ansichten verbinden. Auch wenn alle das gleiche Ziel verfolgen und mit allen Mitteln versuchen, dieses zu erreichen, ist bei aller Rivalität der Respekt und die Anerkennung des „Gegners“ bei so einem Sport Event in den Spielen erkennbar. Das fängt im Vorfeld schon damit an, dass die Kapitäne eines Teams mit der Kapitänsbinde auflaufen, auf der Respekt draufsteht. Oder beim Abspielen der Nationalhymne, dass keine Pfiffe der gegnerischen Nationen kommen (was zumindest meist auch so war). Vor dem Spiel erfolgt ein Handshake der Mannschaften und dem Schiedsrichterteam sowie nach dem Spiel unter Trainern und Spielern. Aber nicht nur auf dem Platz geht es um Fair-Play: Beim Public Viewing kommen viele Nationen auf einem begrenzten Platz zusammen, um gemeinsam ein Spiel anzuschauen, zu feiern, aber auch um zu leiden. Alles läuft dabei in friedlichen Bahnen ab und man liegt sich gegenseitig in den Armen. Im Vorfeld feiern unterschiedliche Nationen auf den Straßen vor den Spielen gemeinsam und werden von allen unterstützt und toleriert. Eine Bomben Stimmung unter den Fans, alle fiebern mit und jubeln für ihr jeweiliges Team. Public Viewing ist ein Hotspot für viele Fußball Fans aber auch für Leute die sich nicht so für den Fußball interessieren.
In den Mannschaften selbst gibt es in jeder Nation Spieler mit Migrationshintergrund. Dies zeigt, dass unterschiedliche Menschen, die das selbe Ziel haben, es auch nur gemeinsam zusammen erreichen können. Jeder bringt seine Stärken ein und gemeinsam werden die Schwächen des Anderen gemeistert. Man stelle sich vor, wie die Welt aussähe, wenn dies auch in der Weltpolitik funktioniert könnte, wenn jede Nation, die andere Nation respektiert, toleriert und unterstützt, um das gleiche Ziel zu erreichen, den Frieden.
Spanien – Ein verdienter Europameister
Am Sonntag den 14.07 fand das diesjährige EM-Finale in Berlin statt. England oder Spanien? Wer wird Europameister? Alle fieberten mit, ein spannendes Finale. Die Spanier gewinnen das Spiel mit dem Endstand 2:1 und sicherten sich so den Europameistertitel 2024, ihren vierten EM-Titel. Die Freude bei den Spaniern ist natürlich riesig. Für die Engländer war es dagegen die zweite Niederlage in Folge, nachdem sie bereits 2021 das EM-Endspiel verloren haben.
Auch wenn Deutschland bereits im Viertelfinale ausgeschieden ist, ist es der Nationalmannschaft gelungen, viele Menschen in Deutschland wieder für Fußball zu begeistern. Das ist sicherlich etwas, was auch für länger bleibt.