Anti-Mobbing-Konzept der Lornsenschule
Stand 01.04.2025
Dieses Konzept dient der Schule als Orientierung zum Umgang mit Mobbing, es soll Eltern und Schüler:innen über die Haltung der Lornsenschule und über mögliche Handlungsweisen bei Mobbing an der Lornsenschule informieren sowie stetig weiterentwickelt werden.
Prävention und Umgang mit Mobbing stehen auf verschiedenen Säulen, die davon leben, dass alle Beteiligten sich dafür einsetzen, dass ein Schulklima bestehen kann, das Respekt und Wertschätzung fördert, sich für Schwächere einsetzt und auf Stärkung und Zusammenhalt ausgerichtet ist. Wir als Schule wollen den Menschen, die diese Schule ausmachen, mit wachen Augen begegnen und dafür sorgen, dass hier ein guter Ort zum Lernen und Wachsen sein kann.

1. Haltung als Grundpfeiler zum Umgang mit Mobbing
Mobbing ist mehr als eine Hänselei, Mobbing gehört auch nicht zur Schule dazu, findet aber statt. Mobbing schadet jungen Menschen, schränkt sie ein, formt nicht den Charakter, son- dern schließt aus und erniedrigt. Mobbing findet statt, auch wenn junge Menschen gute Freund:innen oder freundliche Kinder sind. Mobbing macht nicht groß, sondern klein. Es macht Angst und hemmt die Entwicklung.
Deshalb ist Mobbing Ernst. Wir als Lornsenschule, und dazu gehören Lehrkräfte, Eltern, Schüler:innen, Schulsozialarbeiter:innen und Beschäftigte der Schule, gehen aktiv gegen Mobbing vor. Wir akzeptieren nicht, dass Kinder zu Kindern gemein sind oder Menschen ausgegrenzt werden, und wollen dafür sorgen, dass alle sich an dieser Schule wohlfühlen können. Der LORNSENSPIRIT muss von uns allen getragen und mit Leben gefüllt werden.
Unsere Haltung als Schule zum Thema Mobbing ist eindeutig: Wir stellen uns klar dagegen, gehen dagegen vor und fördern ein gesundes Schulklima.
2. Wie können die Menschen der Lornsenschule gegen Mobbing arbeiten?
Zur Wirksamkeit gegen Mobbing gehört, dass es alle betrifft. Denn Mobbing bedeutet nicht nur, dass jemand der Täter oder die Täterin ist, sondern, dass es Menschen gibt, die mitmachen, und auch welche, die wegsehen. Dazu gehören Schüler:innen, Lehrkräfte und Eltern. Alle sind daran beteiligt, achtsam zu sein, zu helfen, füreinander einzustehen, nicht wegzusehen und sich Hilfe zu holen. Jede Person kann von Mobbing betroffen sein, es gibt nicht den typischen „Opfertyp“. Der Irrglaube, dass es kein Wunder ist, wenn Menschen Betroffene von Mobbing sind, weil sie sich anders kleiden, anders sprechen oder einfach anders sind, legt nahe, dass es normale Menschen gibt. Das entspricht in keinem Fall der Realität. Jeder Mensch ist individuell unterschiedlich und besonders und verdient es, so akzeptiert zu werden. Schule ist ein Spiegel der Gesellschaft und ein Ort, an dem junge Menschen lernen, wie Miteinander funktionieren kann.
Als Schule haben wir uns Gedanken darüber gemacht, wie die Menschen, die in der Schule aktiv sind, auf Mobbing reagieren können. Daran beteiligt sind Schüler:innen, Eltern, Lehrkräfte, die Mitarbeiter:innen der Schulsozialarbeit und alle anderen Beschäftigten.
Schüler:innen
- Pat:innen, die die Klassen von Anfang an begleiten und unterstützen. Sie sind Ansprechpartner:innen und Vertrauenspersonen für unsere jüngsten Schüler:innen.
- Klassensprecher:innen, die unterstützen können, z.B. um Lehrkräfte anzusprechen oder aufmerksam zu machen.
- Die Schülervertretung, die z.B. auch einen Briefkasten hat und für die Interessen der Schüler:innen da ist.
- Jeder einzelne Schüler und jede einzelne Schülerin ist dafür verantwortlich, Mitschüler:innen zu unterstützen und nein zu Mobbing zu sagen.
Eltern
- Wenn Sie als Eltern von ihren Kindern hören, dass ein Kind in der Klasse immer wieder geärgert wird, dann schauen Sie nicht weg. Sprechen Sie die Klassenlehrkräfte oder die Schulsozialarbeit an. Wir sind auf Ihre Hilfe angewiesen.
- Wenn Ihr Kind Ihnen von Kleinigkeiten erzählt, von Vorfällen wie z.B. dass Dinge versteckt werden, oder wenn Sie merken, dass Ihr Kind nicht mehr in die Schule gehen möchte, und Sie können sich das nicht so richtig erklären, dann sprechen Sie uns an.
- Wir als Schule wollen mit Ihnen zusammenarbeiten, von Ihnen und Ihrem Kind hören, was passiert ist. Und das am besten nicht erst dann, wenn es schon ganz schlimm ist, sondern so früh wie möglich, um gemeinsam nach einer guten Lösung zu suchen.
Lehrkräfte
- Klassenlehrer:innen sind die ersten Ansprechpersonen für die Schüler:innen. Gibt es Schwierigkeiten, lassen sich Streitigkeiten manchmal schon schnell lösen, indem zum Beispiel die Sitzordnung verändert wird, Gespräche mit Kindern, Eltern oder anderen geführt werden und Möglichkeiten erarbeitet werden, die Situation zu verbessern.
- Fachlehrer:innen sind genauso Ansprechpartner:innen und so können Lehrkräfte als Klassenteam auf Situationen reagieren und zusammen mit den Kindern an guten Lösungen arbeiten.
Schulleitung
- Manchmal braucht es ein Gespräch mit der Unter-, Mittel- oder Oberstufenleitung oder mit der Schulleiterin; diese sind immer im engen Austausch mit dem Kollegium, wenn es Probleme gibt oder neue Ideen entwickelt werden sollen.
- Die Schulleitung arbeitet stetig daran, Mobbing in den Blick zu nehmen und das Schulklima zu verbessern.
Schulsozialarbeit
- Die Schulsozialarbeit ist Ansprechperson für alle Sorgen von Eltern, Schüler:innen und Lehrkräften.
- Sie führt Gespräche mit Eltern, Schüler:innen und Lehrkräften.
- Sie entwickelt Präventionsangebote und Lösungen mit den Beteiligten.
- Sie vermittelt, begleitet, stärkt.
- Schulsozialarbeit ist ein Angebot an alle Menschen unserer Schule zur Stärkung eines positiven Schulklimas.
3. Prävention an der Lornsenschule
Um dafür zu sorgen, dass Mobbing gar nicht erst entsteht, dass Fähigkeiten von Schüler:in- nen zum Umgang mit herausfordernden Situationen im Zwischenmenschlichen gefördert werden und dass Anlaufstellen bei Sorgen bekannt und vertraut sind, ist die Lornsenschule engagiert, Angebote zu schaffen und weiterzuentwickeln.
- Gemeinsam Klasse sein
- Klassenrat
- Anti-Gewalt-Projekt
- Medienprävention
- Patenausbildung
- Begabtenförderung
- AGs
- Neukirchen-Zeltlager in Klasse 6 und Klasse 8
- Projekte der SV
- Schülervertretung als Ansprechpartner:innen
- Beratungslehrkräfte
- Pausenangebote der Schulsozialarbeit
- …
Anti-Mobbing-Regeln
Die Anti-Mobbing-Regeln (s. folgende Seite) sind im Rahmen der Schulentwicklung in Zusammenarbeit mit Lehrkräften, der Schulsozialarbeit, der Schülervertretung und dem Schulelternbeirat entstanden. Alle Menschen der Schulgemeinde verpflichten sich, nach den Anti-Mobbing-Regeln zu handeln. Ab dem Schuljahr 2025/26 werden die Anti-Mobbing-Regeln zusammen mit den Anmeldeunterlagen zu unterschreiben sein. Zu Beginn eines jeden Schuljahres werden die Anti-Mobbing-Regeln der Lornsenschule von den Klassenleitungen mit den Schüler:innen thematisiert.
Anti-Mobbing-Regeln
Wir verstehen uns als eine Schulgemeinde, in der alle – Lehrkräfte, Schüler:innen, Erziehungsberechtigte sowie pädagogisch und nicht-pädagogisch Arbeitende – wertschätzend und fair miteinander umgehen.
Aus diesem Grundverständnis ergeben sich für uns folgende Regeln.
Wir achten einander und respektieren die Eigenheiten der anderen.
- Wir schikanieren und demütigen niemanden, z. B. auf Grund von Geschlecht, Herkunft, Na- tionalität, Hautfarbe, Glauben, sexueller Orientierung oder Überzeugungen.
- Wir machen uns nicht über das Aussehen, das Verhalten oder die Fehler anderer lustig.
- Wir respektieren einander auch, wenn wir die Meinung, Kritik und Wünsche unseres Gegen- übers nicht teilen können.
Wir reden grundsätzlich miteinander und nicht übereinander.
- Wir beteiligen uns nicht an der Entstehung und Verbreitung von Gerüchten. Wir verbreiten keine fragwürdigen oder entwürdigenden Dinge über andere – weder in Wort, Schrift oder Bild noch im Gespräch, per Handy oder im Internet.
- Wir benutzen im Umgang miteinander keine Schimpfworte, Bezeichnungen, Gesten oder zeigen Verhaltensweisen, die andere demütigen.
Wir halten als Klassengemeinschaft und als Schulgemeinschaft zusammen.
- Wir respektieren und wertschätzen jeden einzelnen Menschen und sehen ihn als einen Teil des Ganzen.
- Wir arbeiten aktiv daran, alle in die Gemeinschaft zu integrieren, und grenzen niemanden aus.
Wir dulden kein Mobbing.
- Wir verpflichten uns, gegen Mobbing vorzugehen, und werden aktiv, wenn andere Rückhalt und Hilfe brauchen.
- Wir ermutigen Mobbing-Betroffene – auch die, die per Handy oder im Internet terrorisiert werden – die Demütigungen zu melden und ggf. anzuzeigen. Wir unterstützen die Betroffenen dabei.
4. Umgang mit Mobbing-Vorfällen
Was die Betroffenen in einem Mobbingfall brauchen und was für sie vorstellbar ist, steht im Mittelpunkt. Dabei arbeiten Schulsozialarbeit und Lehrkräfte Hand in Hand und werden oft auch sehr kreativ. Wir vertreten die Annahme, dass es eine positive Lernerfahrung ist, schwierige Situationen gemeistert zu haben und dass alle Beteiligten daran wachsen können. Manchmal braucht es besondere Methoden, z. B.
- No-Blame-Approach
- Farsta-Methode
- Schulordnungsmaßnahmen
Die entsprechenden Ideen werden immer mit den Betroffenen entwickelt und sind deshalb auch sehr individuell. Leitendes Ziel ist es, die Selbstwirksamkeit der Kinder zu fördern, sie zu stärken, auch Grenzen zu setzen und junge Menschen in ihren Bedürfnissen ernst zu nehmen.
5. Netzwerk
Nicht zuletzt verfügt die Schule über ein großes Netzwerk an Menschen und Institutionen, die als Kooperationspartner Angebote machen, neue Blickwinkel eröffnen und mit den Menschen unserer Schule daran arbeiten, diese zu einem guten Lernort für junge Menschen zu machen. Im akuten Fällen oder Krisensituationen vermitteln wir die entsprechenden Kontakte und begleiten auch bei schwierigen Terminen. Dazu gehören z. B.
- Schulpsycholog:innen
- Polizei
- Schulische Erziehungshilfe
- Kinder- und Jugendpsychiatrie
- Jugendzentrum
- Beratungsstelle der Diakonie